Filialkirche St. Simon bei Seeb

Geschichte:

Um das Jahr 1590 hatte der Bauer Veit Kammermaier von Seeb (Galli) nächst beim Dorfe an der Straße ein Heiligenbild gefunden und es St. Simon getauft. Er stellte es im Walde in ein hölzernes Kapellchen und einen Opferstock daneben.

Als auf eine wunderbare Gebetserhörung hin die Opfer reichlich flossen, ging man im Jahre 1625,gerade einige Jahre vor demSchweden-einfall, daran, mit Hilfe verschiedener Wohltäter die Kirche zu erbauen. Eine ausführliche Geschichte brachte auch der „ Hallertauer Chronist“ auf Seite 90, ebenfalls der Sulzbacher „Kalender für katholische Christen“ vom Jahre 1913.

Um Michaeli1625 wurde die Kirche durch den Weihbischof von Regensburg konsekriert. Ein Turm mit 2 Glöcklein aus dem Erbauungsjahre stand ursprünglich neben der Kirche, erst um 1730 wurde der jetzige Dachreiter auf die Kirche gesetzt.

Durch die Opfer der herbeiströmenden Wallfahrer erhöhte sich das Kirchenvermögen so sehr, daß St. Simon nach Aiglsbach die an Kapitalien vermöglichste Kirche des ganzen Gebietsgerichtes Mainburg wurde. Bis 1800 wurde hier allwöchentlich eine heilige Messe gelesen. Alljährlich am Ostersonntag um 1.00 Uhr fand hier eine Predigt statt.

Am Simonsfeste kamen früher mehrere Nachbarspfarreien samt ihren Priestern mit dem Kreuze hierher und wurde zugleich großer Markttag abgehalten. Die Kirche war im Laufe der Zeit derart baufällig geworden daß im Jahre 1778 der Abbruch derselben ins Auge gefaßt wurde, da sie die erforderlichen Reparaturkosten nicht mehr wert sei. Am 11.April 1780 erging von der kurfürstlichen Regierung zu München der Befehl zum Abbruch, doch wurde dieser in letzter Stunde noch hintertrieben und 1792 die Reparatur vorgenommen.

Das vermoderte Altarbild mit der Darstellung des Martyriums des Kirchenpatrons wurde 1912 durch ein neues ersetzt. An Heiligengütern besaß die Kirche das Schmiedanwesen in Steinbach und den Arzenhof von Oberpindhart.

Aus „Ortsgeschichte der Pfarrei Pötzmes“ Pfarrer Johann Schmid, Pötzmes, 1925