Pfarrkirche St. Georg Pötzmes

 

Geschichte:

Die Anfänge der Pfarrei sind in Dunkel gehüllt. Wir wissen nur, dass um das Jahr 500 nach Christus noch die heidnischen Römer in unserer Gegend (Abensberg, Eining) waren, aber bald danach vertrieben wurden.

 Um 620 – 650 war Münchsmünster von Kolumbanermönchen gegründet worden. Münchsmünster hat, wir die späteren Zehentrechte desselben in Pötzmes dann die Lage an einem Moose (815 Petinmos) nahe legen, im 7. Jahrhundert auch Pötzmes missioniert und die hiesige Seelsorge organisiert. Um 750 wurde dann Münchsmünster durch Herzog Tassilo in ein Benediktinerstift umgewandelt; die Mönche mussten nach den Beschlüssen der Synoden der damaligen Zeit die Seelsorge an die Weltpriester abtreten

Die Urpfarrei Pötzmes erhielt Säkularpfarrei ein Drittel des Zehents während zwei Drittel dem Kloster Münchsmünster verblieben. Die Kirche in Pötzmes als bisherige Seelsorgskirche wurde Pfarrkirche, die ehemalige Taufkirche in Rannertshofen hat bis heute gewisse Rechte, die mit der Taufe in Beziehung stehen beibehalten. Die Mönchskirche ist wahrscheinlich in Attenhofen gewesen. Als Missionar für unsere Gegend kommt unter anderen auch noch der heilige Erhard in betracht, der den Taufbrunnen in Reinertshausen gegraben hat und der dort auch später in dankbarer Erinnerung zum Kirchenpatron erwählt worden ist. Bei der Restaurierung nach den Ungarneinfällen, als die Pfarreigrenzen sich entgültig regelten scheint die Trennung von Attenhofen und die Errichtung einer selbständigen Pfarrei dort selbst geschehen zu sein, dem Pfarrer von Pötzmes blieben aber noch Zehentrechte in der bisherigen Filiale Attenhofen; 1184 wurde die Pfarrei Attenhofen von Papst Lucius III. dem Kloster Münchsmünster als alter Besitz neuerdings zugesprochen.

Die Bauzeit der Pfarrkirche ist um das Jahr 1200 anzunehmen, besondere Baumerkmale sind vorhanden. Der Festungsartige Sattelturm ist aus rauen Steinen gemauert und unverputzt. 1732 wurde die Kirche um sieben Schuh erhöht und auch auf den Turm ein Stockwerk aus Ziegelsteinen aufgemauert, welches verputzt wurde. Die Sakristei war bis 1892 im Turme. Pfarrer Mathes lies den Turm durchbrechen, den Altar zurückversetzen und an der Südseite eine Sakristei bauen welche von Pfarrer Scheubeck 1907 vergrößert wurde. Fast die gesamte Inneneinrichtung der Kirche stammt neuerer Zeit, seit 1892 einen besonderen Altertumswert besitzt ein Glasgemälde in Medaillenform hinterm Hochaltar aus dem Jahre 1520 mit dem Moosburger Stiftswappen und der Inschrift: „Haimeram Gulder, Chorherr zu Moospurg, Kirchherr zu Lindkirchen und Petzmos.“ Weiterhin eine Muttergottesstatue mit dem Kinde aus der Renaissancezeit um 1600, ferner ein wertvolles Ciborium aus der gleichen Zeit schöne Arbeit eines Augsburger Goldschmiedes. Die kunstvoll geschnitzten Stuhlwangen stammen aus dem Jahre 1732. 

Der Pfarrkirche gehörten bis zum Jahre 1848 mit dem Grundobereigentum vier Anwesen: Schneiderjackl, Hall, und Mesner in Pötzmes, und Pomartl in Rachertshofen.

Aus „Ortsgeschichte der Pfarrei Pötzmes“

Pfarrer Johann Schmid, Pötzmes, 1925